Hallo an alle,
erst einmal ein Gruß in die Runde! Ich bin neu hier und gespannt auf den Austausch in diesem Forum!
Ich bin aus RLP, habe einen Partner und ein Kind.
Der Grund, weshalb es mich hierhin verschlagen hat, ist dass wir (mein Partner und ich) in den letzten Jahren viele Freunde und persönliche Beziehungen zu Familienmitgliedern verloren haben.
Ich hatte noch nie besonders viele gute Freunde, aber ca. 2 bis 3 recht gute Freunde waren in den letzten 10 Jahren eigentlich immer da. Familiär ist zu sagen, dass ich keinen Kontakt zu meinen Eltern habe, da das Verhältnis nie besonders gut gewesen ist und ich irgendwann aus konkreten Gründen den Kontakt abgebrochen habe. Da ich auch weiter weg gezogen bin, habe ich nur zu wenigen Familienmitgliedern sporadisch Kontakt. Der Zusammenhalt in der Familie meines Partners hat sich in den letzten vier Jahren auch aufgelöst, da hier jeder jeden hintergeht und schlecht übereinander gesprochen wird. Ein Teil dieser Familie hat auch einen Keil zwischen den besten Freund meines Partners und meinen Partner getrieben, sodass auch mein Partner derzeit recht einsam ist. Er hat zwar noch einen guten Freund, doch dieser wohnt recht weit weg.
Nun blieben mir noch meine 3 guten Freunde und einige Bekannte. Einer meiner guten Freunde hat selber Probleme, im Leben Fuß zu fassen. Ich habe diese Person immer unterstützt und versucht, bei Ihren Problemen zu helfen. Diese Person umgibt sich jedoch immer mit Lebensumständen und Personen, die Ihre eigenen Probleme (Depression, Arbeitslosigkeit, etc.) quasi "spiegeln" und sie in diesem "Sumpf" halten bzw. die Probleme noch verschlimmern. Ich habe das jahrelang mitangesehen und gesehen, wie die Person leidet und unglücklich ist. Nun habe ich irgendwann, nach reiflicher Überlegung, versucht, die Punkte anzusprechen, die meiner Meinung nach verhindern, dass sie aus diesem Tief heraus kommt. Dabei habe ich die Person in keinster Weise beleidigt oder abgewertet und mich sehr bemüht, sanfte Worte zu benutzen. Dies führte jedoch lediglich dazu, dass die Person meine Intention überhaupt nicht verstanden hat und sich seitdem nicht mehr meldet. Depressive Phasen, in denen sie sich für lange Zeit zurückgezogen hat, sind allerdings schon häufiger bei der Person vorgekommen - auch ohne mein Zutun.
Die zweite Person der drei besseren Freunde ist so sehr in ihr eigenes Leben und ihre Karriere eingebunden, dass sie in den über 10 Jahren, die ich nun schon nicht mehr mit dieser Person in der gleichen Stadt wohne, lediglich 3 mal bei uns zu Besuch war. Ich habe sie einige Male besucht, aber auch das ist an einer Hand abzuzählen (und das lag nicht an mir, ich hätte mich gerne öfter getroffen, aber es war nie Zeit von der anderen Seite aus da). Der Kontakt war jedoch telefonisch regelmäßig und eigentlich recht gut. Nun habe ich nach über zehn Jahren, in denen ich mich nie über etwas beschwert habe und immer ein Ohr für die Probleme der Person hatte, einmal angemerkt, dass ich das Gefühl habe, ein Lückenfüller zu sein. Grund war, dass die Person auf meine Einladung für eine Feier in zwei Monaten hin sagte, sie werde mal schauen, und wenn sie bis zu dem Termin nichts (beruflich) Wichtigeres vor habe, werde sie vielleicht vorbeikommen. Meine Vorstellung zu diesem Thema ist eigentlich, dass man einen Termin ausmacht, und der Termin Priorität hat, der zuerst vereinbart wurde (es sei denn, es kommt wirklich etwas Wichtiges unvorhersehbar dazwischen, dann habe ich selbstverständlich Verständnis dafür, das Treffen zu verschieben). In einem Gespräch zu diesem Thema sagte sie mir zwar, dass es nicht stimme, dass ich Lückenfüller sei, die Person aber auch nicht nachvollziehen könne, weshalb ich so denke. Wir kamen zu keinem Konsens und sie empfahl, jeder erst mal seine eigenen "Probleme" in den Griff zu bekommen. Seitdem ist der Kontakt ihrerseits sehr stark zurückgegangen.
Nun frage ich mich, was ist eine Freundschaft wert, wenn man nicht auch einmal offen über Probleme sprechen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten kann? Ich bin eigentlich immer für meine Freunde da, wenn Not am Mann ist, habe immer ein offenes Ohr und Verständnis für vieles. Doch ich denke auch, dass auch ich ein Recht darauf haben sollte, zu äussern, wenn ich unglücklich mit einer Situation bin?
Mir fällt es generell schwer, neue Freunde zu finden, weil ich eher zurückhaltend bin und aufgrund zahlreicher negativer Erfahrungen einfach lieber erst einmal etwas vorsichtiger bin, bevor ich mich ganz auf eine Freundschaft einlasse. Vielleicht denken deshalb die Menschen, ich wäre arrogant, oder langweilig, oder wasauchimmer... jedenfalls komme ich auf der Suche nach neuen Freunden selten über oberflächliche Kontakte hinaus. Das ganze wird auch dadurch erschwert, dass wir sehr ländlich wohnen und nicht so der Typ für die gängigen Vereine hier auf dem Land sind.
Ich habe zwar noch einige wenige Bekannte, die das Potential zu Freundschaften hätten, weil wir uns recht gut verstehen. Doch hier scheitert es wie so oft auch an der Zeit der Personen (oder man steht einfach zu weit hinten auf ihrer Prioritätenliste), sodass wir doch die meiste Zeit alleine verbringen.
Habt ihr eine Idee, ob es falsch war, den Freunden gegenüber offen zu sein? Oder wie ich leichter neue Freunde kennen lernen kann? Ich wünsche mir Freundschaften, in denen weniger oberflächliche Themen wie shoppen gehen, Tupperabende, Gespräche über den Thermomix oder den neuesten Klatsch und Tratsch im Vordergrund stehen. Ich suche eher nach Menschen, mit denen man die Weltsicht teilen kann und vielleicht das eine oder andere gemeinsame Interesse hat.
Schöne Grüße in die Runde
Raven
erst einmal ein Gruß in die Runde! Ich bin neu hier und gespannt auf den Austausch in diesem Forum!
Der Grund, weshalb es mich hierhin verschlagen hat, ist dass wir (mein Partner und ich) in den letzten Jahren viele Freunde und persönliche Beziehungen zu Familienmitgliedern verloren haben.
Ich hatte noch nie besonders viele gute Freunde, aber ca. 2 bis 3 recht gute Freunde waren in den letzten 10 Jahren eigentlich immer da. Familiär ist zu sagen, dass ich keinen Kontakt zu meinen Eltern habe, da das Verhältnis nie besonders gut gewesen ist und ich irgendwann aus konkreten Gründen den Kontakt abgebrochen habe. Da ich auch weiter weg gezogen bin, habe ich nur zu wenigen Familienmitgliedern sporadisch Kontakt. Der Zusammenhalt in der Familie meines Partners hat sich in den letzten vier Jahren auch aufgelöst, da hier jeder jeden hintergeht und schlecht übereinander gesprochen wird. Ein Teil dieser Familie hat auch einen Keil zwischen den besten Freund meines Partners und meinen Partner getrieben, sodass auch mein Partner derzeit recht einsam ist. Er hat zwar noch einen guten Freund, doch dieser wohnt recht weit weg.
Nun blieben mir noch meine 3 guten Freunde und einige Bekannte. Einer meiner guten Freunde hat selber Probleme, im Leben Fuß zu fassen. Ich habe diese Person immer unterstützt und versucht, bei Ihren Problemen zu helfen. Diese Person umgibt sich jedoch immer mit Lebensumständen und Personen, die Ihre eigenen Probleme (Depression, Arbeitslosigkeit, etc.) quasi "spiegeln" und sie in diesem "Sumpf" halten bzw. die Probleme noch verschlimmern. Ich habe das jahrelang mitangesehen und gesehen, wie die Person leidet und unglücklich ist. Nun habe ich irgendwann, nach reiflicher Überlegung, versucht, die Punkte anzusprechen, die meiner Meinung nach verhindern, dass sie aus diesem Tief heraus kommt. Dabei habe ich die Person in keinster Weise beleidigt oder abgewertet und mich sehr bemüht, sanfte Worte zu benutzen. Dies führte jedoch lediglich dazu, dass die Person meine Intention überhaupt nicht verstanden hat und sich seitdem nicht mehr meldet. Depressive Phasen, in denen sie sich für lange Zeit zurückgezogen hat, sind allerdings schon häufiger bei der Person vorgekommen - auch ohne mein Zutun.
Die zweite Person der drei besseren Freunde ist so sehr in ihr eigenes Leben und ihre Karriere eingebunden, dass sie in den über 10 Jahren, die ich nun schon nicht mehr mit dieser Person in der gleichen Stadt wohne, lediglich 3 mal bei uns zu Besuch war. Ich habe sie einige Male besucht, aber auch das ist an einer Hand abzuzählen (und das lag nicht an mir, ich hätte mich gerne öfter getroffen, aber es war nie Zeit von der anderen Seite aus da). Der Kontakt war jedoch telefonisch regelmäßig und eigentlich recht gut. Nun habe ich nach über zehn Jahren, in denen ich mich nie über etwas beschwert habe und immer ein Ohr für die Probleme der Person hatte, einmal angemerkt, dass ich das Gefühl habe, ein Lückenfüller zu sein. Grund war, dass die Person auf meine Einladung für eine Feier in zwei Monaten hin sagte, sie werde mal schauen, und wenn sie bis zu dem Termin nichts (beruflich) Wichtigeres vor habe, werde sie vielleicht vorbeikommen. Meine Vorstellung zu diesem Thema ist eigentlich, dass man einen Termin ausmacht, und der Termin Priorität hat, der zuerst vereinbart wurde (es sei denn, es kommt wirklich etwas Wichtiges unvorhersehbar dazwischen, dann habe ich selbstverständlich Verständnis dafür, das Treffen zu verschieben). In einem Gespräch zu diesem Thema sagte sie mir zwar, dass es nicht stimme, dass ich Lückenfüller sei, die Person aber auch nicht nachvollziehen könne, weshalb ich so denke. Wir kamen zu keinem Konsens und sie empfahl, jeder erst mal seine eigenen "Probleme" in den Griff zu bekommen. Seitdem ist der Kontakt ihrerseits sehr stark zurückgegangen.
Nun frage ich mich, was ist eine Freundschaft wert, wenn man nicht auch einmal offen über Probleme sprechen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten kann? Ich bin eigentlich immer für meine Freunde da, wenn Not am Mann ist, habe immer ein offenes Ohr und Verständnis für vieles. Doch ich denke auch, dass auch ich ein Recht darauf haben sollte, zu äussern, wenn ich unglücklich mit einer Situation bin?
Mir fällt es generell schwer, neue Freunde zu finden, weil ich eher zurückhaltend bin und aufgrund zahlreicher negativer Erfahrungen einfach lieber erst einmal etwas vorsichtiger bin, bevor ich mich ganz auf eine Freundschaft einlasse. Vielleicht denken deshalb die Menschen, ich wäre arrogant, oder langweilig, oder wasauchimmer... jedenfalls komme ich auf der Suche nach neuen Freunden selten über oberflächliche Kontakte hinaus. Das ganze wird auch dadurch erschwert, dass wir sehr ländlich wohnen und nicht so der Typ für die gängigen Vereine hier auf dem Land sind.
Ich habe zwar noch einige wenige Bekannte, die das Potential zu Freundschaften hätten, weil wir uns recht gut verstehen. Doch hier scheitert es wie so oft auch an der Zeit der Personen (oder man steht einfach zu weit hinten auf ihrer Prioritätenliste), sodass wir doch die meiste Zeit alleine verbringen.
Habt ihr eine Idee, ob es falsch war, den Freunden gegenüber offen zu sein? Oder wie ich leichter neue Freunde kennen lernen kann? Ich wünsche mir Freundschaften, in denen weniger oberflächliche Themen wie shoppen gehen, Tupperabende, Gespräche über den Thermomix oder den neuesten Klatsch und Tratsch im Vordergrund stehen. Ich suche eher nach Menschen, mit denen man die Weltsicht teilen kann und vielleicht das eine oder andere gemeinsame Interesse hat.
Schöne Grüße in die Runde
Raven
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